Bezirk Mittelfranken

Forschungsstelle „Bezirk im Nationalsozialismus“

Die Forschungsstelle hat den Auftrag, die Geschichte des Bezirks Mittelfranken im Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Dies ist neben der Analyse des gleichgeschalteten Gremiums Kreistag bzw. Bezirksverband im Schwerpunkt die Geschichte der mittelfränkischen Heil- und Pflegeanstalten Erlangen und Ansbach.

Die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalten ist eng mit dem nationalsozialistischen Krankenmord verbunden. Über diese wurden im Rahmen der Aktion „T4“ die Transporte in die Tötungsanstalten organisiert und hunderte von Erwachsenen und Kindern durch Medikamente, Vernachlässigung und Nahrungsentzug vor Ort ermordet.

Der Bezirk Mittelfranken sieht sich als Träger der Bezirkskliniken als Nachfolgeorganisationen der Heil- und Pflegeanstalten in der Verantwortung, die Verbrechen, die in der Zeit des Nationalsozialismus an kranken Menschen und Menschen mit Behinderung begangen wurden, zu erforschen und in Erinnerung zu halten.

Noch heute gibt es zahlreiche Angehörige von Opfern der NS-„Euthanasie“ oder Menschen, die eine Betroffenheit vermuten. In der Forschungsstelle des Bezirks finden Angehörige nicht nur ein offenes Ohr für Ihre Anliegen, sondern erhalten bei Bedarf Hilfestellung bei Recherchen. Dazu werden gemeinsam mit Angehörigen regelmäßig offene Treffen angeboten.

 

Bevorstehende Veranstaltungen

Freitag/Samstag, 12./13. September 2025
Wissenschaftliche Fachtagung „Innere Mission (Diakonie) und Nationalsozialismus in Bayern“

Die Verstrickungen und Auseinandersetzungen der diakonischen Einrichtungen mit dem nationalsozialistischen Staat sind bislang nur bruchstückhaft erschlossen. Ein Forschungsprojekt des Diakoniemuseums Rummelsberg (2024-2026) in Zusammenarbeit mit der Ev.-Luth. Kirche in Bayern und dem Diakonischen Werk Bayern will das ändern. Diese Tagung stellt erste Ergebnisse des Forschungsprojektes vor und bietet Einblicke in erschütternde menschliche Schicksale, entgleiste Gesellschaftsbilder und Versuche, mit der Last historischer Verantwortung umzugehen. Auch die Forschungsstelle Nationalsozialismus des Bezirks Mittelfranken ist mit einem Beitrag vertreten.

Veranstalter: Diakoniemuseum Rummelsberg / Evangelisches Bildungszentrum Hesselberg
Ort: Evangelisches Bildungszentrum Hesselberg, Hesselbergstraße 26, 91726 Gerolfingen
Mehr Infos und Anmeldung hier

 

Sonntag, 14. September 2025, 14 Uhr
Führung durch das Areal des Bezirksklinikums Ansbach mit Psychiatriehistorischer Sammlung anlässlich des Tag des offenen Denkmals

Treffpunkt: Pforte Bezirksklinikum Ansbach, Feuchtwanger Straße 38, Ansbach
Eintritt frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Samstag, 27. September 2025, 15 Uhr
Offenes Treffen für Angehörige von Opfern der NS-„Euthanasie“ mit Führung in Bruckberg

Zahlreiche Opfer der NS-„Euthanasie“ aus den mittelfränkischen Heil- und Pflegeanstalten waren ursprünglich in den „Bruckberger Anstalten“ der Diakonissenanstalt Neuendettelsau untergebracht. Der Leiter des Zentralarchivs Diakoneo, Matthias Honold M.A., wird uns im Rahmen einer Führung die Gegebenheiten vor Ort näher bringen. Anschließend gibt es die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein und Austausch.

Treffpunkt: Brunnen vor dem Schloss Bruckberg, Schloßstraße 3, Bruckberg
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Freitag/Samstag, 24./25. Oktober 2025
Gemeinsam gegen das Vergessen – Gedenkfahrt nach Schloss Hartheim bei Linz/Österreich

Fast 70 Prozent der mittelfränkischen T4-Opfer fanden den Tod in der Gaskammer der Tötungsanstalt Hartheim. Nun soll eine Gedenktafel des Bezirks Mittelfranken und der Bezirkskliniken Mittelfranken im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim an die Opfer erinnern. Die Anbringung der Gedenktafel nehmen wir zum Anlass für eine gemeinsame Fahrt zu diesem besonderen Ort der mittelfränkischen Geschichte. Neben einer Führung durch den Gedenkort und die Dauerausstellung „Wert des Lebens“ ist eine kleine Gedenkveranstaltung für die mittelfränkischen Opfer der NS-„Euthanasie“ geplant, bei der Sie sich gerne als Angehörige einbringen können. Eine Übernachtung in Linz ermöglicht am zweiten Tag einige schöne Eindrücke dieser sehenswerten Stadt.

Mehr Infos:
Einladung zur Gedenkfahrt nach Schloss Hartheim
Programm zur Gedenkfahrt nach Schloss Hartheim
Buchungsformular

 

Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Vortrag „Vergessene Orte der Erinnerung an die NS-„Euthanasie“ in Mittelfranken. Der Nürnberger Westfriedhof“

Überraschenderweise wurden auf dem Nürnberger Westfriedhof mehrere hundert Urnen mit sterblichen Überresten von Opfern der Gasmordanstalten der „Aktion T4“ bestattet, darunter mindestens 95 Opfer aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Der Vortrag informiert über die neuesten Forschungen zu diesem Thema und regt zur Auseinandersetzung über den Erinnerungswert verschiedener Orte zum Thema der NS-„Euthanasie“ in Mittelfranken an.

Referentin: Katrin Kasparek, Forschungsstelle NS des Bezirks Mittelfranken
Veranstalter: VHS Erlangen
Mehr Infos und Anmeldung unter https://www.vhs-erlangen.de/

 

Mittwoch, 3. Dezember 2025, 18:30 Uhr (Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung)
Vortrag „NS-„Euthanasie in Mittelfranken“

Referentin: Katrin Kasparek, Forschungsstelle NS des Bezirks Mittelfranken
Veranstalter: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg
Ort: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Mehr Infos und Anmeldung unter https://museen.nuernberg.de/fileadmin/mdsn/pdf/Dokuzentrum/Downloads/Veranstaltungen/2025/veranstaltungsprogramm-dokuzentrum-2025.pdf

Kontakt

Ihre Ansprechpartnerin:

Katrin Kasparek M.A.

Bezirk Mittelfranken - Kulturhaus Stein
Asbacher Weg 3
90547 Stein

Mobil: 0151/4635 4616
​​​​​​​katrin.kasparek(at)bezirk-mittelfranken.de​​​​​​​ 

© Bezirk Mittelfranken, Danziger Str. 5, 91522 Ansbach, www.bezirk-mittelfranken.de, Tel.: 0981/4664-0

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