Bezirk Mittelfranken

Überreste eines ehemaligen Heckentheaters

Liegenschaftsausschuss stimmt vorgeschlagenem Vorgehen zu

Ansbach – In seiner heutigen Sitzung hat sich der Liegenschaftsausschuss des Bezirkstages mit der Wiederentdeckung eines ehemaligen Heckentheaters, westlich des Hofgartens, auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf (LLA), befasst. Der Bezirk Mittelfranken ist als Eigentümer der ehemaligen markgräflichen Landresidenz, dem heutigen Sitz der LLA, für ein in Nordbayern wohl einzigartiges Gartendenkmal zuständig. Mit Förderung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege hat der Bezirk vor einigen Jahren einen spezialisierten Landschaftsarchitekten für historische Gartenanlagen beauftragt, ein Parkpflegewerk zu erstellen. Das ist ein Instrument der Gartendenkmalpflege zur Analyse, Dokumentation, denkmalgerechten Pflege, Erhaltung und Restaurierung historischer Gärten, Parks, Plätzen und Grünanlagen. Die umfangreichen Erkenntnisse aus Archivforschung, Analysen und Bestandserfassungen wurden nach der Erstfassung 2017 bis 2022 durch zusätzliche Forschungen ergänzt und in eine abschließende Fassung gebracht. Neben den Forschungsinhalten ist eine gartendenkmalpflegerische Zielplanung zur langfristigen Erhaltung und Restaurierung des denkmalgeschützten „Triesdorfer Parks“ Bestandteil des Parkpflegewerks, die vom Bezirkstag bereits 2017 beschlossen wurde. Nach und nach sollen verlorengegangene Elemente der Gartenanlage wieder sichtbar gemacht werden, so dass im Laufe der Jahre die Gesamtanlage erlebbar werden kann. Ein Forschungsergebnis bestätigte den von P. A. Biarelle überlieferten Gesamtplan Triesdorfs von 1751 als Bestandsaufnahme seiner Zeit und nicht als Projektplanung. Im Rahmen von Voruntersuchungen wurden unter fachlicher Aufsicht des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Abteilung Bodendenkmalpflege, Schürfen im Areal des dargestellten Heckentheaters westlich des Hofgartens vorgenommen. Dabei zeigten sich dank der Akribie und Hartnäckigkeit der Grabungsfirma in bis zu einhundert Zentimeter Tiefe unter der Humusschicht sensationelle Bodenbefunde in ungeahnter Erhaltungsqualität und Schärfe. Eine Stützmauer teilte den halbovalförmigen Zuschauerbereich von der etwa 60 Zentimeter höheren Bühnenebene, die auf beiden Seiten durch gestaffelte Hecken eingefasst war, die perspektivisch zuliefen. Mauerfundamente und Pflanzflächen kamen nach gekonnt und vorsichtig ausgeführtem Baggerschaufeln wie am Reißbrett gezeichnet zum Vorschein. Nach archäologischer Maß- und Zeichenarbeit, wissenschaftlicher Dokumentation sowie digitaler Vermessung wurden die Befunde abgedeckt und die Schürfen wieder geschlossen. Die Überlagerung der Vermessung mit dem Biarelle-Plan, der im Original nicht einmal DIN A3 groß ist, passt erstaunlich gut. Der Liegenschaftsausschuss stimmte in seiner heutigen Sitzung im Ansbacher Bezirksrathaus für die Entwicklung einer Konzeption zur partiellen Wiederherstellung des Heckentheaters. Weiter beauftragten die Bezirksrätinnen und Bezirksräte die Verwaltung, einen Projektantrag mit dem Regionalmanagement der Lokalen Aktionsgruppe Region Hesselberg zu erarbeiten, um eine LEADER-Förderung zu erhalten.

Hinweis an die Redaktion:
Für Rückfragen steht Ihnen der Leiter des Liegenschaftsreferats, Stefan Korinski, ab 4. Oktober unter der Telefonnummer 0981/4664-60000 bzw.  Silke Walper-Reinhold, Leiterin Arbeitsbereich 62, Bau-Projektmanagement, unter der Telefonnummer 0981/4664-62000 gerne zur Verfügung. Bitte benennen Sie Dr. Marco Goldhausen als Bildquelle.

29.09.2022

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