Bezirk Mittelfranken

Krisenhilfe jetzt in 120 Sprachen

Krisendienste Bayern erweitern ihr Angebot

Ansbach – Auf die Corona-Pandemie folgten die Kriege in der Ukraine und nun in Nahost. Dazu kommen wirtschaftliche Nöte, Angst vor Jobverlust und die drohende Klimakrise: Der Dauerkrisenmodus gefährdet die psychische Stabilität vieler Menschen. Eine erste Soforthilfe in seelischen Ausnahmesituationen leistet der Krisendienst Mittelfranken mit Sitz in Nürnberg. Allein im letzten Jahr führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 19.000 Telefonate, dazu kamen über 1000 Onlineberatungen und persönliche Gespräche.

Der Krisendienst Mittelfranken, der zu einem Großteil vom Bezirk Mittelfranken finanziert wird, ist Teil des Netzwerkes „Krisendienste Bayern“. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wurde das Angebot jetzt massiv ausgeweitet. Mit Hilfe eines speziellen Übersetzungsdienstes können die Leitstellen künftig Anrufenden, die nicht deutsch sprechen, mit kompetenter Krisenhilfe – auch in eher seltenen Sprachen wie Farsi oder Dari – zur Seite stehen. Innerhalb kurzer Zeit können die Leitstellen muttersprachliche Dolmetscherinnen oder Dolmetscher für derzeit rund 120 Sprachen zuschalten. 


Der Krisendienst Mittelfranken selbst bietet bereits seit mehreren Jahren eine erste psychische Entlastung auch in türkischer und russischer Sprache an. Erreichbar sind die Krisendienste Bayern unter der einheitlichen und kostenfreien Telefonnummer 0800 / 655 3000 an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr.„Ein offenes Gespräch über die bedrückenden Gefühle, die Hoffnungslosigkeit oder auch über Suizidgedanken, kann für Menschen in Krisensituationen oftmals eine große Entlastung sein. Wenn Betroffene das in ihrer eigenen Muttersprache tun können, ist dies enorm wichtig und deeskalierend“, freut sich Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster über das neue Angebot. Finanziert wird dieses vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Gesundheitsministerin Judith Gerlach dazu: „Psychische Krisen können jeden Menschen treffen. Für Betroffene ist rasche, niedrigschwellige und kompetente Hilfe von unschätzbarem Wert. Durch das fremdsprachige Zusatzangebot der Krisendienste, durch das Hilfesuchende muttersprachlich beraten und unterstützt werden können, wird ein weiterer Meilenstein in der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Krisendienste Bayern erreicht. Mit den Krisendiensten setzen der Freistaat und die Bezirke einen zentralen Auftrag des Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes um und bundesweit Maßstäbe – das Hilfeangebot der Krisendienste ist für ein deutsches Flächenland einmalig.“

„Sich in Krisensituationen zu öffnen und die richtigen Worte zu finden, fällt oft schwer. Eine zusätzliche Hürde kann es sein, in einer anderen Sprache als der eigenen Muttersprache Hilfe zu suchen“, sagte Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags. „Deshalb freut es mich sehr, dass die Krisendienste Bayern nun in über 120 Sprachen beraten. Denn gerade in Zeiten globaler Krisen leben auch in Bayern immer mehr Menschen, die durch Flucht- oder Kriegserlebnisse traumatisiert sind. Die Krisendienste Bayern können ihnen ebenso wie allen hier lebenden Migrantinnen und Migranten nun noch besser zur Seite stehen. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Abbau von Barrieren.“ 

20.12.2023

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