Bezirk Mittelfranken

Gegen das Vergessen

Gedenken an die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Schloss Hartheim

Die Delegation des Bezirks Mittelfranken und der Bezirkskliniken Mittelfranken um Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster (4.v.r.) vor dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Bildnachweis: Sarah Spirova/Bezirk Mittelfranken

ALKOVEN/ANSBACH – Schloss Hartheim bei Linz in Österreich, heute ein Lern- und Gedenkort, war einst Schauplatz systematischer Morde an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Mehr als 30.000 Personen wurden dort zwischen Oktober 1940 und Juni 1941 ermordet, darunter über 1.200 Patientinnen und Patienten aus Einrichtungen des Bezirks Mittelfranken. Sie waren Opfer der nationalsozialistischen Ideologie, die ihr Leben als „nicht lebenswert“ einstufte.

Am 24. Oktober 2025 fuhr eine Delegation des Bezirks Mittelfranken und der Bezirkskliniken Mittelfranken zu einer Gedenkveranstaltung und der Enthüllung einer Gedenktafel nach Hartheim. „Das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus ist eine wichtige Aufgabe des Bezirks“, erklärte Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster. Teil der Delegation waren auch wissenschaftlich Tätige mittelfränkischer Kommunen, Interessierte sowie Angehörige der Opfer. Die Veranstaltung stand im Zeichen des gemeinsamen Erinnerns und des Bewusstmachens individueller Lebensgeschichten. Begleitet von historischen Einführungen zur sogenannten „Aktion T4“ und zur Rolle Hartheims als Tötungsanstalt wurde deutlich, dass hinter jeder Zahl ein Mensch, ein Gesicht und ein Schicksal steht. Während der Führungen durch die Gedenkstätte, die unter anderem durch die ehemalige Gaskammer und das Krematorium führte, wurde die Dimension des erlittenen Leids greifbar.

Im Anschluss an die Führungen fand die Gedenkfeier statt, musikalisch begleitet von Ivo Truhlar und Roland Pichler. Nach einer Begrüßung durch Historiker Peter Eigelsberger und Grußworten von Forster und der kaufmännischen Vorständin der Bezirkskliniken Mittelfranken Stinne Fronius standen vor allem die Angehörigen im Mittelpunkt, die persönliche Erinnerungen und Familiengeschichten teilten. Ihre Berichte verdeutlichten, dass das Leid jener Zeit bis heute nachwirkt.

Schloss Hartheim erinnert heute daran, dass jedes Leben Würde besitzt und dass die Stimmen der Opfer gehört werden müssen. Der Satz auf einem dortigen Grabmal „Gäbe es doch einen, der mich hört“ stand sinnbildlich über der Veranstaltung. Die Gedenkfeier machte deutlich, dass Erinnern nicht nur eine historische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe bleibt: zuhören, die Namen bewahren und die Verantwortung weitertragen.

31.10.2025

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