Bezirk Mittelfranken

Bezirk Mittelfranken ehrt Ewald Arenz

Wolfram-von-Eschenbach-Preis und Kulturförderpreise vergeben

Ewald Arenz, Preisträger des Wolfram-von-Eschenbach-Preises 2025

ANSBACH – Der mittelfränkische Bezirkstag hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig die diesjährigen Träger des Wolfram-von-Eschenbach-Preises sowie der drei mit der Auszeichnung einhergehenden Kulturförderpreise beschlossen.

Der Wolfram-von-Eschenbach-Preis 2025 geht an den 1965 in Nürnberg geborenen Schriftsteller Ewald Arenz. Mit über einer Million verkaufter Bücher zählt er zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Seine Romane „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ standen mehrere Jahre lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurden von Lesern wie Kritikern gleichermaßen gefeiert. Von Kurzgeschichten über Romane bis zu Hörspieltexten umfassen Arenzs Werke ein breites Spektrum literarischer Gattungen. Doch auch als Dramatiker hat er sich einen Namen gemacht, etwa mit dem Musical „Der Tunnel“, das 2016 mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnet wurde, oder, gemeinsam mit Thilo Wolf, mit dem Stück „Petticoat & Schickedance“ über die Geschichte des Fürther Stadttheaters. Für sein literarisches Werk erhielt Arenz zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Staatsförderpreis, den Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg sowie den Großen Kulturpreis der Stadt Fürth. Sein aktuellster Roman „Zwei Leben“ erschien 2024. Am 21. Juni dieses Jahres entzog sich Arenz der gewohnten Lesungsrunden und präsentierte ausgewählte Passagen seines Buches „Gebrauchsanweisung für Franken“ vor historisch-authentischer Kulisse. Als Teil der „MuseumsNacht“ im Fränkischen Freilandmu-seum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim las er im Freiluftambiente umsäumt von Fachwerkhäusern und nahm das Publikum dabei mit auf einen literarischen Spaziergang von barocken Städtchen und Seenlandschaften über kulinarische Besonderheiten bis zu sprachlichen Eigenheiten und regionalen Sprichwörtern. Für sein künstlerisches Schaffen wird Ewald Arenz nun mit dem mit 15.000 Euro dotierten Wolfram-von-Eschenbach-Preis gewürdigt.

Die drei mit jeweils 5.000 Euro dotierten Kulturförderpreise gehen in diesem Jahr an den Jazzpianist Andreas Feith, an die Bildende Künstlerin Jasmin Schmidt und an die künstlerische Tanz-Performance-Compagnie co>labs.

Der 1987 in Saarlouis geborene Andreas Feith zählt zu den profiliertesten Musikern der jungen deutschen Jazzszene. Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus lernte er bereits mit sechs Jahren Klavierspielen. Als Solist und in Formationen wie dem „Andreas Feith Quartet“ oder dem „Duo Feith Harm“ überzeugt er mit stilistischer Vielseitigkeit und ausdrucksstarker Spielweise. Feith verbindet traditionsverwurzelten Modern Jazz mit klaren Improvisationen und erzählerischem Ausdruck. Neben zahlreichen Konzertauftritten im In- und Ausland initiiert er seit 2018 eine eigene Konzertreihe in Schwabach. Zudem ist er als Dozent an der Hochschule für Musik in Nürnberg tätig und war bereits an 18 CD-Produktionen beteiligt.

Die bildende Künstlerin Jasmin Schmidt zählt zu den markanten Stimmen der zeitgenössischen Kunst in Bayern. Ihr künstlerischer Werdegang begann mit einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, das sie 2013 abschloss. Seitdem ist sie mit ihren Arbeiten in Ausstellungen und Kunstprojekten präsent. Ihr künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer subtilen, oft poetischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien, Techniken und dem Raum. Ihre Werke, die von Installationen bis hin zu Objektarbeiten reichen, zeichnen sich durch ein feines Gespür für Materialität und Atmosphäre aus. Schmidt näht, faltet, grundiert und übermalt ihre Bildträger, wodurch reliefartige Oberflächen entstehen, die in den Raum hineinwirken. Ihre zentralen Themen sind Zeitlichkeit, Erinnerung und Raumkonzepte, bei denen sie die Grenzen zwischen zwei- und dreidimensionaler Kunst, Design und Malerei auslotet.

Die künstlerische Tanz-Performance-Compagnie co>labs tanz/theater/pro-duktionen wurde 1999 von der Choreographin Beate Höhn und dem Regisseur Arne Forke in Nürnberg gegründet. Unter Höhns künstlerischer Leitung entstehen seither vielbeachtete Produktionen an der Schnittstelle zwischen Tanz, Theater und Performance. co>labs agiert als Laboratorium, in dem extreme Zustände des Menschen mit Körper- und Stimmarbeit sichtbar gemacht werden. Die Stücke zeichnen sich durch ihre gesellschaftliche Relevanz, physische Intensität und interdisziplinäre Ästhetik aus, die das Publikum ebenso herausfordert wie berührt. co>labs ist fester Bestandteil der freien Theaterszene in Mittelfranken und tourt auch international.

Die Verleihung der Preise ist für den 29.10.2025 um 17:00 Uhr in Wolframs-Eschenbach angesetzt.

Den Wolfram-von-Eschenbach-Preis verleiht der Bezirk Mittelfranken in diesem Jahr bereits zum 46. Mal. Namensgeber ist der im zwölften Jahrhundert in dem heute gleichnamigen Ort im Landkreis Ansbach geborene Dichter und Minnesänger Wolfram von Eschenbach. Laut Satzung wird der Wolfram-von-Eschenbach-Preis „in Anerkennung bedeutsamen kulturellen Schaffens“ verliehen. Die mit der Auszeichnung einhergehenden drei Kulturförderpreise erhalten Kulturschaffende „in Anerkennung förderungswürdiger kultureller Leistungen“. Ein Kriterium für die Auszeichnungen ist, dass die Künstlerinnen und Künstler allesamt „durch Geburt, Leben oder Werk mit Franken“ verbunden sein müssen. Vorschlagsberechtigt sind alle Bürgerinnen und Bürger Mittelfrankens. Über die Vergabe entscheidet der Bezirkstag von Mittelfranken.

29.07.2025

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