Bezirk Mittelfranken

Pommerns Marschall Struk infiziert

Die Corona-Krise in den Partnerregionen des Bezirks Mittelfranken

Pommern/Nouvelle-Aquitaine – Die Corona-Krise hat sich auch in den Partnergemeinden des Bezirks Mittelfranken – der französischen Region Nouvelle-Aquitaine und der polnischen Woiwodschaft Pommern – ausgebreitet. Gabriela Blank vom Büro für Regionalpartnerschaften ist für die mittelfränkisch-polnischen Beziehungen zuständig und hat sich über die Lage in der Partnerregion erkundigt:
 
Am 28. März wurde Marschall Mieczyslaw Struk positiv auf das Corona-Virus getestet, seit dieser Zeit befindet er sich im Krankenhaus in Gdingen. 47 Mitarbeiter des Marschallamtes in Danzig und 15 weitere Personen, die zuvor mit Mieczysław Struk Kontakt hatten, stehen unter Quarantäne. Seit 30. März ist das Martschallamt geschlossen. In der gesamten Region gibt es (Stand: 07.04.2020) 127 Infizierte, davon 45 in der Hauptstadt Danzig, glücklicherweise sind bisher keine Todesopfer zu beklagen.

Stimmen aus den polnischen Partnergemeinden

Zukowo – Wendelstein (Partnerschaft besteht seit  2001)
Die Präsidentschaftswahl in Polen soll im Mai dieses Jahres stattfinden.  Wie und ob sie zustande kommt, ist  schwer zu sagen. Der Bürgermeister von Żukowo, Wojciech Kankowski, betont: „Wir sollten uns jetzt in erster Linie darauf konzentrieren, die Auswirkungen des Virus und die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Wir können nicht zulassen, dass das Leben und die Gesundheit der Wähler und Wahlhelfer gefährdet werden.“ 


Stein – Puck (Partnerschaft seit 2004)
Der Landrat von Puck, Jarosław Białk, nahm an einem Treffen der Landräte und des Marschalls der Woiwodschaft Pommern teil, bei ihm wurde vergangenen Samstagabend COVID-19 diagnostiziert. „Wir mussten uns treffen und die Vorbereitung aller Krankenhäuser auf die Coronavirus-Situation besprechen“, sagte der Landrat. 

Kolbudy – Uffenheim (Partnerschaft seit 2006)
Zwei Ehepaare aus Kolbudy wollen das medizinische Personal unterstützen, ihre Idee: mehrfach verwendbare Visierhelme. Dazu haben die vier zwei 3D-Drucker gekauft, und die ersten Drucke von Schutzhelmen getestet. Mittlerweile entstehen pro Tag 16 fertige Masken, die ersten Exemplare bekamen Rettungsassistenten. 

Przywidz– Burghaslach (Partnerschaft seit 2007)
Ehrenamtliche der Gemeinde Przywidz haben bisher etwa 800 Schutzmasken genäht und sie an die Freiwillige Feuerwehr, das kommunale Sozialhilfezentrum sowie an über 80-jährige Mitbürgerinnen und Mitbürger verteilt.

Trąbki Wielkie – Uehfeld (Partnerschaft seit 2012) 
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wurde der für Ende Mai geplante Besuch einer polnischen Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus Trabki Wielkie in Markt Uehlfeld abgesagt. Der Bürgermeister der Ge-meinde Trąbki Wielkie, Błażej Konko, und sein mittelfränkischer Amtskollege Werner Stöcker haben diesen Schritt gemeinsam entschieden.  „Die Absage hat nicht den geringsten Einfluss auf unsere freundschaftli-chen Beziehungen. Wir können sogar sagen, dass wir wegen Corona noch mehr an unsere Freunde in Uehlfeld denken“, so Bürgermeister Konko.


Die Situation in der französischen Partnerregion Nouvelle-Aquitaine

Sylvie Feja vom Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken hat sich in der französischen Partnerregion Nouvelle-Aquitaine über die aktuelle Lage informiert. Nouvelle-Aquitaine mit seinen rund 5,8 Millionen Einwohnern gehört zu den französischen Regionen, die durch die Pandemie am wenigsten betroffen sind. Aktuell (Stand: 07.04.2020) wurden 2.436 Corona-Patienten und 138 Todesopfer gemeldet. Besonders betroffen ist das an Deutschland angrenzende Elsass. Dort sind die Intensivstationen stark überlastet, so dass Patienten unter anderem in Kliniken nach Bordeaux, der Hauptstadt der Region Nouvelle-Aquitaine, nach Limoges oder sogar ins Saarland nach Deutschland verlegt werden.

Die Stadt Limoges hat dem Pflegepersonal wegen der hohen Belastung durch die Corona-Pandemie das Internat des Gymnasiums Renoir nahe der Uni-Klinik zur Verfügung gestellt. Die Pfleger und Pflegerinnen können sich dort zurückziehen, sich erholen und erhalten Verpflegung. 

In ganz Frankreich herrscht eine strikte Ausgangssperre. Die Bürger dürfen ihre Wohnungen in der Regel nicht mehr verlassen, es sei denn, sie haben zwingende Gründe. Diese können beruflicher oder medizinischer Natur sein, auch das Einkaufen von Lebensmitteln ist gestattet. Eine kurze sportliche Betätigung in Nähe der Wohnung ist erlaubt, sofern man dabei allein ist.

Auswirkungen auf die Arbeit im Partnerschaftsbüro

Bereits in der Zeitung „Le Populaire“ Anfang März war zu lesen, dass die Schulbehörde der Region Limousin alle Schülerreisen ins Ausland storniert hat. Die ersten offiziellen Absagen erreichten den Bezirk Mittelfranken nach den Winterferien der Region Nouvelle-Aquitaine am 9. März. Rund zehn geplante Schülerfahrten wurden bisher abgesagt. 

Auch viele Begegnungsmaßnahmen im Rahmen der kommunalen Partnerschaften müssen verschoben werden. Vor allem das lange Brückentags-Wochenende um Christi-Himmelfahrt nutzten viele Kommunen, um mit ihrer französischen oder polnischen Partnergemeinde den Kontakt zu pflegen, die geplanten Reisen wurden allesamt abgesagt. Auch die im Mai vorgesehene Unterzeichnung der Kommunalpartnerschaft zwischen dem Markt Lichtenau (Kreis Ansbach) und der französischen Gemeinde Vicq-sur-Breuilh im Département Haute-Vienne ist bis auf Weiteres verschoben. Betroffen sind zudem verschiedene Gemeinden, die im Frühjahr ihr Partnerschaftsjubiläum feiern wollten, darunter Diespeck, Schillingsfürst oder Oberreichenbach. Auch die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Partnerschaftsjubiläum zwischen Mittelfranken und Pommern liegen vorerst auf Eis. 

07.04.2020

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